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Das Sehen gehört zu den zentralen sinnlichen Fähigkeiten des Menschen. Der Verlust der Sehfähigkeit durch altersbedingte Weitsicht oder durch Augenerkrankungen führte zu größerer Abhängigkeit von anderen Menschen und konnte bis zur völligen Invalidität und Arbeitsunfähigkeit und damit zu größter Armut führen. Die Fehlsichtigkeit wurde dabei mit der Augenfarbe in Verbindung gebracht: „Personen, welche schwarze Augen haben, brauchen gemeiniglich früher Brillen, als diejenigen, welche blaue oder graue haben. Jene werden nicht leicht kurzsichtig.“ (Krünitz 1775, 6, 707). Brillen, zunächst geschliffener Beryll, dann geschliffene Glaslinsen, die sich seit dem 14. Jahrhundert in Europa nachweisen lassen, führten sukzessive zu einem teilweisen Ausgleich der Fehlsichtigkeit. Dabei waren die Sehhilfe immer nur zur temporären Nutzung gedacht und mussten mit einer Hand über den Text geführt oder vor die Augen gehalten werden. Der Vergrößerung dienten Lupen und Mikroskope, um kleine oder winzig kleine Dinge zu betrachten.

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