• auf/bewahren

    Glasgefäße oder auch verglaste Schränke oder Vitrinen wurden dazu benutzt, verschiedene Dinge, Sammlungsgegenstände, Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten in ihnen zum kurzfristigen Verzehr oder Verbrauch oder aber auch mittel- und langfristig aufzubewahren. Der biologische Zerfall wurde so verlangsamt und zerbrechliche oder kostbare Objekte vor Unachtsamkeit und Umwelteinflüssen bewahrt. Zugleich konnten sie in und mit ihren Gefäßen und Vitrinen angerichtet oder präsentiert werden. Nur Glas gewährt Schutz bei gleichzeitiger Sichtbarkeit.

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  • durchleuchten

    Fenster – unterschiedliche große, runde oder eckige Glasscheiben in Bleirahmen sorgten für die Durchleuchtung von Innenräumen mit Tageslicht. Je mehr Glas, je größer der Rahmen und je weniger Bleistreben, desto heller wurden die Innenräume. Glasfenster boten Schutz vor Witterung, jedoch nur unzureichend gegen Hitze und Kälte. Hütten und einfache Bauernhäuser hatten keine, oder nur wenige, kleine Fenster, die das Hausinnere in ein schummriges Halbdunkel tauchten. Nur die Wohnstätten der sozialen Eliten verfügten über mehrere und größere Fenster. Natürliches Sonnenlicht strukturierte den Alltag. Je mehr Licht ins Innere des Hauses fiel, desto weniger künstliche Lichtquellen und damit Kosten waren nötig und desto mehr Tätigkeiten konnten auch im Hausinnern ausgeführt werden. Glas in Fenstern sorgte nach und nach für eine Verlagerung des sozialen Lebens außerhalb des Hauses in das Hausinnere. Der Adel konstruierte ganze Gebäude aus bleiverglasten Fenstern zu Gewächshäusern, in denen empfindliche Pflanzen in Nordeuropa überwintern konnten.

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  • erstaunen

    Objekte aus Glas faszinierten die frühneuzeitlichen Menschen –  vor allem das klare ‚Kristallglas‘. Besonders jedoch bestaunte man die optischen Effekte. Ein geschliffenes Glasobjekt hatte die Wirkung eines Prismas, das das Licht in Regenbogenfarben schimmern lies. Aber auch die Möglichkeit, wunderliche Dinge im Innern von Gläsern aufzubewahren war Teil der Faszination. Hinter Glas waren sie gut sichtbar, aber nicht berührbar. Dazu gehörten u.a. Reliquien, die in Glasgefäßen aufbewahrt wurden oder auch dreidimensionale Miniaturen, die im Innern von Flaschen gezeigt wurden (Geduldsgläser).

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