• erhitzen

    Glas, selbst erst bei Temperaturen von (in der Frühen Neuzeit) 1600 Grad geschmolzen und noch bei 700 Grad bearbeitbar, ist hitzebeständig. Damit eigneten sich Glasgefäße in der Alchemie und der Alkoholherstellung zum Destillieren und Trennen von Stoffen. Glasgefäße reagierten dabei nicht mit den Ausgangsstoffen und machten zugleich den Siede- und Kondensationsprozess beobachtbar. Glasgefäße sind damit die Wegbereiter für die Entwicklungen innerhalb der Chemie und Pharmazie.

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  • heilen

    Objekte aus Glas wurden häufig in Verbindung mit der Heilung von Menschen benötigt und verwendet. Mit Hilfe von Glasgefäßen wurden Medikamente hergestellt und mit gläsernen Klistieren wurden Darmspülungen vorgenommen. Gläserne Milchpumpen dienten bereits in der Frühen Neuzeit der Entnahme von Muttermilch und gläserne Schröpfköpfe wurden zur Behandlung verschiedenster Krankheiten eingesetzt. Fein zerriebenes Glas, und damit Glaspulver wurde auch innerlich angewandt und galt als Mittel gegen Darmbeschwerden.

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  • konservieren

    Anders als Gefäße aus Steingut lassen sich Glasgefäße mit Stopfen oder Deckeln nahezu luftdicht verschließen. Ihr Inhalt wurde dadurch haltbarer. In der Frühen Neuzeit ist diese Art der Aufbewahrung besonders für das Konservieren von Heilpräparaten wie Ölen in Apotheken, besonders aber für Feucht- oder Trockenpräparate in den wissenschaftlichen Sammlungen wichtig. Hier spielt die Eigenschaft der Durchsichtigkeit des Glases eine große Rolle, weil sich sein Inneres weiter betrachten und studieren lässt. Im privaten Gebrauch verbreitete sich das Verfahren des Konservierens von Lebensmitteln durch die Herstellung eines Vakuums (so genanntes „Einwecken“ oder „Einmachen“) erst im späten 19. Jahrhundert.

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